Immer mehr Menschen spielen mit dem Gedanken, ihren Ruhestand in einem anderen Land zu verbringen. Die Beweggründe sind vielfältig – von besseren Wetterbedingungen über Lebenskosten bis hin zum Wunsch, näher bei der Familie zu sein. Doch was bedeutet ein solcher Schritt für die eigene Rente? Was sollte man beachten? Hier findest du eine ausführliche Übersicht.
Vorübergehender Aufenthalt im Ausland
Der erste Schritt auf der Reise in den ausländischen Ruhestand könnte ein vorübergehender Aufenthalt sein. Vielleicht möchten einige Senioren erst mal „probewohnen“, bevor sie den endgültigen Umzug wagen. Dabei ändert sich hinsichtlich der Rente aus Deutschland erst mal nichts. Unabhängig davon, ob du ein paar Monate in Spanien oder ein Jahr in Australien verbringen möchtest, wird deine Rente ganz normal auf dein Konto überwiesen.
Umzug ins europäische Ausland
Innerhalb des europäischen Raums genießen Rentner einige Privilegien. Dauerhafte Umzüge in Länder wie Spanien, Frankreich, Italien oder Griechenland sind relativ unkompliziert in Bezug auf Rentenansprüche. In den meisten Fällen wird die Rente wie gewohnt und in voller Höhe weitergezahlt. Doch Achtung: Sollten in deinem Rentenanspruch auch Zeiten aus dem Ausland enthalten sein, könnten unter Umständen Abzüge anfallen.
Länder mit Sozialversicherungsabkommen
Deutschland hat mit einigen Ländern außerhalb der EU spezielle Sozialversicherungsabkommen. Diese Verträge sorgen dafür, dass deutsche Rentner in diesen Ländern keine Nachteile in Bezug auf ihre Rente haben. Somit erhältst du in diesen Staaten in der Regel deine volle Rente.
Länder ohne Abkommen
Es gibt jedoch auch Länder, mit denen Deutschland keine solchen Abkommen abgeschlossen hat. Hier kann es zu erheblichen Einschränkungen und Herausforderungen kommen. Bei einem Umzug in eines dieser Länder empfiehlt es sich, sich ausführlich beraten zu lassen, um spätere böse Überraschungen zu vermeiden.
Überweisungen ins Ausland
Deine Rente kannst du fast überall auf der Welt empfangen. Bei Überweisungen in Länder außerhalb des SEPA-Raums können jedoch Gebühren anfallen. Auch sollte man überlegen, ob man die Rente auf ein eigenes Konto oder das eines Vertrauten überweisen lassen möchte. Je nach Land kann es auch sinnvoll sein, sich für Scheckzahlungen zu entscheiden, auch wenn diese meist mit weiteren Kosten verbunden sind.
Wichtige Hinweise bei Änderungen
Ein Umzug, sei er auch nur temporär, sollte immer dem Renten Service der Deutschen Post AG gemeldet werden. Auch Änderungen der Bankverbindung oder sonstige relevante Informationen müssen zeitnah weitergegeben werden. Somit steht einer problemlosen Auszahlung deiner Rente nichts im Wege.
Digitaler Lebensnachweis
Für Rentner, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen, gibt es eine besondere Regelung: Sie müssen jedes Jahr eine „Lebensbescheinigung“ einreichen. Dies stellt sicher, dass die Rente weiterhin an lebende Personen ausgezahlt wird. In vielen Ländern ist dies jedoch nicht notwendig, da die dortigen Behörden den Tod eines Rentners automatisch melden.
Nice to know
Es ist beruhigend zu wissen, dass deutsche Rentner ihre Rentenansprüche in über 150 Ländern der Welt geltend machen können. Zum Jahresende 2021 lebten rund 251.000 deutsche Rentner im Ausland.
Fazit
Das Auswandern im Alter kann eine wunderbare Möglichkeit sein, den Lebensabend in einem anderen Klima oder Kulturkreis zu verbringen. Es ist jedoch wichtig, sich im Vorfeld umfassend über die finanziellen Aspekte und die Rentenansprüche im Ausland zu informieren. So steht einem entspannten Ruhestand im Ausland nichts mehr im Wege!